Wichtiger Hinweis: Von diesem Artikel gibt es hier eine neuere und umfangreichere Version:
Texte richtig zitieren, statt plagiieren (Anleitung mit Checkliste)
Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des Projektes “Blogtipps für Einsteiger”, einer Idee von “Upload, Magazin für digitales Publizieren“.
Jeder Blogger steht mal vor der Frage, im welchen Umfang er die Texte anderer Autoren in seinem eigenen Beitrag verarbeiten darf. Seien es andere Blogger, Onlinemagazine oder sonstige Websites.
Jeder Autor ist wiederum froh, wenn über seine Beiträge berichtet wird. Aber keiner ist glücklich, wenn seine Texte einfach abgeschrieben werden. Urheberrechte, Abmahnungen und Schadensersatz sind Begriffe denen man in diesem Zusammenhang alle paar Klicks begegnet.
Also besser gar nichts übernehmen? Keineswegs. Und keine Angst. Textzitate sind zum einen ein gutes Recht (§ 51 Nr.2 UrhG). Und zum andern sind es wirklich nur 4 Grundregeln, an die man sich beim Zitieren von Texten halten muss:
- Zitiere so wenig wie möglich.
- Verändere den zitierten Text nicht
- Kennzeichne den zitierten Text
- Gib die Quelle des Zitates an
Grundregel 1: Zitiere sowenig wie möglich.
Wenn Du Dich auf andere Artikel beziehst, dann beschreibe sie mit eigenen Worten. Das Zitat soll nur dazu dienen, Deine eigenen Aussagen zu belegen. Nicht Dir das Schreiben zu ersparen. Dein Text soll den Hauptteil ausmachen und das Zitat nur das „Salz in der Suppe“ sein.
Ein Beispiel wie man es nicht machen sollte:
Ich finde es gut was Blogger A bei sich schreibt:
„Ich glaube, dass SPON den Bach runter geht. Sie schreiben immer mehr auf dem Bildzeitungsniveau. Und wenn es ein Wirtschaftsthema ist, dann wird wieder der Untergang der deutschen Wirtschaft heraufbeschworen. In Blogs kann man sich sowieso besser informieren. Lest mehr Blogs und verschmäht SPON!“
Einfach den ganzen Beitrag übernehmen und mit einem Satz garnieren ist kein zitieren, sondern kopieren.
Und ein Beispiel wie es richtig geht:
Blogger A schreibt, dass es mit SPON was das Niveau angeht, abwärts geht. Fatalismus bei Wirtschaftsthemen und Bildzeitungsart. Ich sehe das genau so, etwas mehr Anspruch wäre nicht schlecht. Blogger A sagt dazu:
„Lest mehr Blogs und verschmäht SPON!“.
Hier wird das Zitat nur benutzt, um zu belegen wie ernst Blogger A es meint.
Grundregel 2: Verändere den zitierten Text nicht
Nur wenige Ausnahmen sind zulässig. Und auch nur wenn sie den Sinn des zitierten Textes nicht verfälschen. Die eigenen Korrekturen werden üblicherweise mit eckigen Klammern gekennzeichnet.
Mit […] zeigst Du, dass ein Satz gekürzt wurde (z.B. „[…] und ich werde nie schweigen.„).
Du kannst auch eigene Anmerkungen platzieren (z.B. „Dann werde ich wie er [Damit ist B gemeint, Anm.d.Verf.]„.
Grundregel 3: Kennzeichne den zitierten Text
Das kannst Du machen wie Du möchtest. Hauptsache das Zitat hebt sich vom Text ab. Gängig sind die Anführungszeichen „“, andere Farben oder Einrückungen (wie oben unter Grundregel 1).
Grundregel 4: Gib die Quelle an
Zitate ohne Quellenangaben können im Extremfall ein Plagiat sein. Aber zumindest bringen sie den Autor um die Anerkennung seiner Arbeit und den Leser um die Möglichkeit selbst die Quelle nachzuschlagen.
Bei Zitaten von anderen Websites dient der Link als Quellenangabe. Eine gute Art ist es auch den Namen des Autors oder den Titel des Blogs zu nennen. Z.B. „A schreibt in seinem Blog:…“ oder „Wie es im A-Blog steht:…“
Zitierst Du aus Büchern, dann gib den Namen des Autors, den Titel und das Erscheinungsjahr sowie die Seite an: „Meyer, Das Bloggen und ich, Seite.13″. Sonst wird Dein Leser ewig suchen.
Update
Ein Paradebeispiel, wie man all die oben genannten Hinweise mißachtet zeigt DocProc auf Das-bloggt.de, der selbst zitiert kopiert wurde.
Texte kopieren, plagiieren, zitieren! – http://spreerecht.de/allgemein/2007-07/texte-kopieren-plagiieren-zitieren
RT @schreiblabor: „Texte kopieren, plagiieren, #zitieren!“ Anleitung zum richtigen Zitieren für Blogger http://tinyurl.com/28d7zpl